Bei den Hallenbädern funktioniert die Zusammenarbeit unter den Gemeinden der Region St.Gallen–Bodensee: Im September nimmt der neue Hallenbadverbund den Betrieb auf. 14 Gemeinden und sechs Hallenbäder machen vorerst mit. Der Präsident der Regio Appenzell Ausserrhoden–St.Gallen–Bodensee spricht von einem Erfolg.
Sechs Hallenbäder aus der Stadt und der Region St.Gallen schliessen sich zu einem regionalen Hallenbadverbund zusammen. Investitionskosten tragen die Standortgemeinden der Hallenbäder weiterhin selber. An den Betrieb aber steuern alle Gemeinden im regionalen Verbund Mittel bei. Am Verbund beteiligt sind gemäss Mitteilung die Hallenbäder Blumenwies und Volksbad in St.Gallen, Sportzentrum in Herisau, Sonnenrain in Wittenbach, Winterwasser Oberthurgau in Romanshorn und Rosenau in Gossau. Grundlage der Zusammenarbeit ist eine Kooperationsvereinbarung.
Dem Hallenbadverbund gehören derzeit 14 andere Gemeinden an, die freiwillig einen jährlichen Pro-Kopf-Beitrag an den Betrieb der sechs Bäder in einen Fonds einzahlen. Laut Regio-Präsident Michael Götte, Gemeindepräsident in Tübach und SVP-Kantonsrat, fliessen so vorläufig jährlich rund 120’000 Franken in diesen neuen Hallenbadfonds.
Eintritt ins «Blumenwies»: 12.75 statt 8.50 Franken
Im Gegenzug gilt für die Bevölkerung der Verbundgemeinden der gleiche Eintrittspreis wie für Badegäste aus den Standortgemeinden der Hallenbäder. Auswärtige Badegäste bezahlen ab 1. September 2022 einen Zuschlag von 50 Prozent. Das heisst: Wenn eine Schwimmerin oder ein Schwimmer aus einer Gemeinde, die nicht im Verbund ist, ins Hallenbad Blumenwies in der Stadt St.Gallen will, zahlt sie oder er nicht 8.50 Franken, sondern 12.75 Franken. Durch das Modell will die Regio Appenzell Ausserrhoden–St.Gallen–Bodensee die Finanzierung der Hallenbäder auf eine solidere Basis stellen, wie Michael Götte sagt.
Der Verbund steht weiteren Gemeinden offen. Der Beitritt ist freiwillig. «Wir üben keinen Druck aus», sagt Götte. Auffällig ist, dass keine einzige Ausserrhoder Gemeinde dem Verbund beigetreten ist. Herisau macht als Hallenbad-Standort zwar mit, ansonsten herrscht in Ausserrhoden bislang Funkstille in Sachen Hallenbadverbund. Götte hofft, das ändere sich noch.
Viele Hallenbäder in der Region seien sanierungsbedürftig, heisst es in der Mitteilung der Regio. Der Betrieb verursache für die Standortgemeinden jährliche Kosten, die sie alleine nicht mehr tragen könnten. Für dieses Problem sei mit dem regionalen Verbundmodell eine Lösung gefunden worden. Das sei ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt der Region und eine neue Form freiwilliger Kooperation zwischen Gemeinden, schreibt die Regio. «Der Start ist ein Erfolg», sagt Regio-Präsident Götte.
Quelle: Tagblatt, Michel Burtscher, Julia Nehmiz, Reto Voneschen und Daniel Wirth