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Komitee kämpft für Tageskarte

Gegen die Abschaffung der günstigen SBB-Gemeinde-Tageskarte wehrt sich ein nationales Komitee. Darin engagiert sind vor allem SVP-Politiker, aber auch Vertreter anderer Parteien.

«Gib mir mein altbewährtes Gemeinde-GA zurück!». Mit dieser Forderung wendet sich das am 2. Juli gegründete Komitee «Kostenmonster ÖV bändigen» an die Öffentlichkeit. Bisher kostete eine «Tageskarte Gemeinde», die einem Generalabonnement der SBB für einen Tag entspricht 40.- bis 45.- Franken. Diese Karten waren nicht personalisiert und übertragbar. Neu kostet eine Tageskarte 39.- Franken (mit Halbtax) bis 148.- Franken und diese Karten sind personalisiert und nicht übertragbar.

 

In einer Medienmittelung richtet sich das Komitee an die Öffentlichkeit und startet eine Kampagne, mit der man sich in eine Onlineliste (www.komitee.ch) eintragen kann.

 

 

 

 

 

Hier die Original-Medienmitteilung:

 

Einsatz für die beliebte Gemeindetageskarte

Die Bekanntmachung der Alliance SwissPass, dass die beliebte Gemeindetageskarte durch eine Nachfolgelösung ersetzt wird, warf die letzten Wochen hohe Wellen; sowohl in der Bevölkerung als auch in den Gemeindeverwaltungen.

 

Wenn man die Details der Nachfolgelösung etwas genauer unter die Lupe nimmt, stellt man schnell fest, dass die neue Tageskarte, welche ironischerweise als «Spartageskarte Gemeinde» vermarktet wird, wesentlich teurer, komplizierter und unflexibler daherkommt als das altbewährte Produkt.

 

Das neue Konzept bringt nicht nur den Kunden eine Verschlechterung, sondern auch den herausgebenden Gemeinden einen riesigen Zusatzaufwand, was zur Folge hat, dass eine grosse Anzahl an Gemeinden künftig gar keine Tageskarten mehr anbietet, so werden beispielsweise sämtliche Sarganserländer Gemeinden darauf verzichten.

 

Diese Entwicklung führte zur Gründung eines Komitees, welches sich dieser bürgerfremden Entwicklung entgegenstellt.

 

Ein stetiger Kostenanstieg bei gleichzeitig stattfindendem Leistungsabbau ist definitiv der falsche Weg. Unter dem Namen «Komitee für einen gesellschaftsverträglichen öV» engagieren sich Andrea Büsser (Die Mitte), Marc Manhart (SVP) und Michael Fux (SVP) dafür den Bürgerinnen und Bürgern die beliebte Gemeindetageskarte in altbewährter Form zurückzubringen.

 

Kostenmonster öV bändigen

Unter dem Slogan «Kostenmonster öV bändigen» wagen sie daher den Schritt an die Öffentlichkeit, um eine breite Allianz von links bis rechts auf die Beine zu stellen und so dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Seit der Gründung des Komitees am 02. Juli konnten innert kürzester Zeit bereits namhafte Politikerinnen und Politiker aus der ganzen Schweiz gewonnen werden. So ist auf der Homepage des Komitees (www.komitee.ch) Ständerätin Esther Friedli als Unterstützerin aufgeführt. Weiter stehen die Nationalräte Markus Ritter, Mike Egger, Lukas Reimann, Michael Graber, Michael Götte, Andreas Glarner und Christian Imark hinter den Anliegen ebenso, wie elf Kantonsräte, wobei mit dem St. Galler Kantonsrat, Bernhard Hauser, ein erster Vertreter der SP mit an Bord ist.

 

Das Komitee erhofft sich, mit dem Schritt an die Öffentlichkeit weitere Unterstützung zu gewinnen, insbesondere auch aus dem links-grünen Lager. Aufgrund des ebenfalls grossen Supports aus der Bevölkerung hat das Komitee auf ihrer Homepage kurzerhand eine Plattform geschaffen, auf welcher sich jede Unterstützerin und jeder Unterstützer aus der breiten Bevölkerung eintragen kann, um den Anliegen zusätzlichen Nachdruck zu verleihen.

 

Unmissverständliche Forderungen

Die ab dem 10. Dezember 2023 angebotene Nachfolgelösung wird Einkommensschwache, Pensionäre oder Familien stark belasten.

 

Während es bis anhin eine Gemeindetageskarte gab, gibt es neuerdings acht verschiedene Varianten, wobei der Preis jeweils davon abhängt, ob man ein Halbtaxabonnement besitzt, 1. oder 2. Klasse fahren will und zu welchem Zeitpunkt man die Karte bezieht.

 

Während die altbekannte Gemeindetageskarte je nach Gemeinde zwischen 40 und 45 Franken kostet, wird die neue Tageskarte unter identischen Bedingungen mit 88 Franken mehr als doppelt so teuer sein. Eine 1. Klasse-Tageskarte schlägt gar mit CHF 148 zu Buche, wobei man sich ohnehin fragen muss, weshalb es bei sogenannten Spartageskarten eine 1. Klasse-Luxusvariante benötigt wird.

 

Weiter werden die Karten zukünftig personalisiert und somit nicht mehr übertragbar sein.

 

Wenn man nun aufgrund von Krankheit oder eines Unfalls die Reise nicht antreten kann, muss die Karte somit weggeworfen werden und das Geld ist verloren.

 

Bisher konnte man die Karte einem Verwandten oder Bekannten weitergeben.

 

Diese Entwicklung, bei welcher einzig der öV profitiert, nämlich mit grossen Zusatzeinnahmen, ist nicht hinnehmbar. Das Komitee fordert daher klipp und klar «die beliebte Gemeindetageskarte in altbewährter Form muss den Bürgerinnen und Bürgern wieder zurückgebracht werden».

 

Während die neuen Tageskarten als «tolles Angebot» promotet werden, bedeuten sie für die Gemeinden einen zusätzlichen Aufwand, da sie nicht mehr über die Webseite, sondern nur noch direkt am Gemeindeschalter bezogen werden können.

 

Zusätzlich müssen sämtliche Personalien aufgenommen werden und die Kunden müssen aufgrund des komplizierten Angebots beraten werden.

 

Es ist nicht hinnehmbar, dass die SBB Schalterstelle um Schalterstelle schliesst und an unzähligen Bahnhöfen keinerlei Beratungsangebote mehr anbietet, aber gleichzeitig diese Aufgaben an die Gemeinden delegiert und dadurch gar noch Kosten einspart.

 

Die Alliance SwissPass nennt dies eine Verbesserung, doch die Reaktionen der Gemeinden beweisen, dass das Gegenteil der Fall ist.

 

Das Komitee fordert daher eine tatsächliche Verbesserung. Den Gemeinden standen bis anhin festgelegte Kontingente an Tageskarten zur Verfügung. Sämtliche Tageskarten dieser Kontingente mussten von den Gemeinden bezahlt werden, selbst dann, wenn sie die Karten nicht weiterverkaufen konnten, was oftmals zu einem Defizit führte.

 

Das Komitee fordert daher, dass die Gemeinden nur noch jene Tageskarten zu bezahlen haben, welche sie auch effektiv weiterverkaufen können, schliesslich ist es in der Schweiz absolut unüblich für eine Dienstleistung zu zahlen, welche man gar nicht bezieht.

 

Mit klarer Strategie zum Erfolg

Um diese beiden Forderungen durchzubringen, benötigt das Komitee weitere Unterstützung aus Bevölkerung und Politik.

 

Sobald eine unübersehbare Unterstützung vorhanden ist, können die weiteren Schritte in Angriff genommen werden. Es ist beabsichtigt in einem ersten Schritt das Gespräch mit Vertretern der Alliance SwissPass zu suchen.

 

Ein direkter Austausch mit den Initianten dieses misslungenen Produkts kann bestenfalls zum Erfolg führen, andernfalls ist nicht viel verloren.

 

Sollte dieses Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sein, würde über die unterstützenden Bundespolitiker ein direkter Vorstoss im Parlament in Bundesbern aufgegleist werden.

 

Das Komitee meint: «Wir sind festentschlossen unser Anliegen mit den notwendigen Mitteln voranzutreiben und der Bevölkerung die beliebte Gemeindetageskarte zurückzubringen, daher ist auch eine breite Unterstützung notwendig. Denn nur gemeinsam ist man stark».

 

Originalartikel: toggenburg24.ch, 17.07.2023 (MAL – Bilder: zvg)

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