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Gegenseitiges Verständnis fördern

Eine erfolgreiche Entwicklung der Ostschweiz: So lautet das Ziel der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee. Ab 2021 wird Michael Götte als neuer Präsident die REGIO leiten und dieses Ziel weiter verfolgen.

 

Seit zehn Jahren vereinigt die REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee 46 politische Gemeinden und Städte aus drei Kantonen (AR, SG, TG) im Grossraum St.Gallen, um den Wirtschaftsstandort und Lebensraum in der Ostschweiz zu stärken. Mit seinem Rücktritt als Stadtpräsident der Stadt St.Gallen gibt Thomas Scheitlin auch sein langjähriges Amt als REGIO-Präsident ab. Ab Januar 2021 wird der Tübacher Gemeindepräsident Michael Götte der REGIO als neuer Präsident vorstehen. Wie der 41-jährige SVP-Kantonsrat die REGIO weiterführen will und welche Herausforderungen er im Amt sieht, erzählt er im Interview.

 

Michael Götte, weshalb haben Sie sich für das Präsidium von REGIO zur Verfügung gestellt?
Die Region liegt mir wirklich sehr am Herzen. Ich finde die Zusammenarbeit zwischen Stadt-Land sowie Politik-Wirtschaft, die in allen Gemeinden ein Thema ist, sehr spannend. Ausserdem bin ich seit der Geburtsstunde von REGIO vor über zehn Jahren als Vize-Präsident im Gremium vertreten und kann durch die langjährige Zusammenarbeit mit Thomas Scheitlin eine gewisse Kontinuität bieten.

 

Eine gewisse Kontinuität ist sicherlich von Vorteil. Wollen Sie die REGIO aber auch weiterentwickeln?
Natürlich! Ich möchte das gegenseitige Verständnis und das Verständnis für die REGIO stark fördern. Da wir nicht ein Kanton oder eine Stadt sind, fehlt manchmal dieses Verständnis für uns. Man fragt sich: «Wofür braucht es die REGIO eigentlich?»

 

Und wie lautet die Antwort auf diese Frage?
Die REGIO soll einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Region leisten. Wir sind das eine wichtige Organisation, die über die Kantonsgrenzen hinaus etwas erreichen kann. Dafür brauchen wir allerdings ein Gemeinschaftsgefühl. Es braucht keinen Einheitsbrei, aber im Vergleich mit anderen Regionen sind wir noch nicht so vereint. Die Westschweiz beispielsweise zeigt, wie es funktionieren könnte.

 

Ist dieses fehlende Einheitsgefühl die grösste Herausforderung?
Es ist eine der vielen Herausforderungen, genauso wie das Verständnis, das ich bereits angesprochen habe. Ich will, dass alle den Nutzen unserer Organisation sehen, auch wenn dieser nicht immer direkt ins Auge sticht.

 

Können Sie Beispiele nennen, wie die Region von der Arbeit der REGIO profitiert?
Der konkrete Nutzen hängt stark mit den Projekten zusammen. Am Bodensee haben wir beispielsweise bereits das Projekt «Südufer Bodensee» gestartet, womit wir das Stand-Up-Paddling etablieren wollen. Davon hat die ganze Region etwas, beispielsweise auch meine Gemeinde Tübach, auch wenn wir nicht direkt am See liegen. In der Stadt St.Gallen haben wir die Vision des Vereins «Textilland Ostschweiz» von Anfang an unterstützt. Wir sind oft im Sinne eines Initialgebers engagiert, so war das in der Stadt auch mit dem Projekt Lattich. Im Jahr 2022 wollen wir in der Stadt das 10-Jahr-Jubiläum des Picknick-Tuchs, ein Projekt der REGIO und den Riklin-Brüdern, nochmals in den Fokus setzen.

 

Wie gross ist der Respekt vor der neuen Aufgabe?
Es ist sicherlich ein Amt, vor dem es einen gewissen Respekt braucht. Ich will, dass es allen Gemeinden gut geht, dabei spielen finanzielle Fragen und Anforderungen, die steuergesetzlichen Situation und aktuell nicht zuletzt die Auswirkungen der Pandemie eine Rolle. Es gab auch in der Vergangenheit kam bereits Gemeinden, die ihre Anliegen regional lösen wollten. Als Beispiel kann ich da Degersheim oder Wittenbach und ihre Situation rund um die Hallenbäder nennen. Auch in der Stadt ist die Situation problematisch, da die Blumenwies-Vorlage vom Parlament zurückgewiesen wurde. Hier stellt sich die Frage, wie die REGIO zusammenstehen könnte.

 

Sie werden nun noch enger mit der neuen Stadtpräsidentin von St.Gallen, Maria Pappa, zusammenarbeiten. Freuen Sie sich darauf?
Ich arbeite bereits seit langem mit Maria Pappa zusammen und kenne sie gut, nicht zuletzt, weil sie die Schwester meines Nachbarn ist und wir uns gemeinsam für ein sinnvolles kantonales Baugesetz einsetzen. Auch wenn sie politisch nicht gleich tickt wie ich, so ist sie doch eine verlässliche Partnerin und ich freue mich, dass mit ihr eine Frau ins Gremium einzieht, die frischen Wind und neue Ansichten mitbringt. Vielleicht schaffe ich es, dass sie auch Termine am frühen Morgen wahrnimmt.

 

Quelle: St.Galler Nachrichten, 9.12.20 | Interview: Ladina Maissen

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