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Überbauung Zentrumswiese: Tübach will Gewerbefläche für drei Millionen Franken kaufen

Die Gemeinde kann in der Überbauung Zentrumswiese für drei Millionen Franken Räumlichkeiten erwerben. Angedacht ist ein Nahversorger oder allenfalls schulergänzende Kinderbetreuung und Co-Workingspaces.

 

Für die 1400-Seelen-Gemeinde ist die Überbauung im Dorfzentrum ein Meilenstein: «Ein Projekt in dieser Dimension wird es für die nächste Generation in Tübach nicht mehr geben», sagte Gemeindepräsident Michael Götte am Spatenstich der Überbauung Zentrumswiese im April vergangenen Jahres. Nun sind die 76 Wohneinheiten beinahe fertig, Mitte November ziehen die ersten Bewohner ein.

 

Entstanden ist auch eine 535 Quadratmeter grosse Gewerbefläche, für welche die Gemeinde eine Reservationsvereinbarung mit der Generalunternehmung Fortimo unterzeichnet hatte. Die Gemeinde beabsichtigt nun, die Gewerbeflächen zu kaufen. An der ausserordentlichen Bürgerversammlung vom 19.Oktober stimmen die Tübacherinnen und Tübacher unter anderem über einen Kredit von rund drei Millionen Franken ab.

 

Interessenten für den Dorfladen gibt es
Ideal wäre es aus Sicht des Gemeinderats, die Lokalität für ein Geschäft zur Nahversorgung zu nutzen. Tübach verfügt bereits über einen Dorfladen, dieser müsse aber in absehbarer Zeit erneuert werden. Ausserdem ist dort derzeit eine Postagentur untergebracht, wobei die Platzverhältnisse jedoch beschränkt sind. «Die Post hat mit dem Übergang von der Poststelle in den Dorfladen lange gezögert und die spärlichen Platzverhältnisse bemängelt», heisst es im Abstimmungsgutachten der Gemeinde.

 

Ausserdem müssten bald neue Postagenturmodule geliefert werden, die im jetzigen Dorfladen kaum mehr den nötigen Platz finden. Der Gemeinderat fragte folglich 17 Detailhändler und Bäckereien an. «Die Verhandlungen waren weit fortgeschritten, bis die Covid-19-Situation alles über den Haufen warf», heisst es weiter.

 

Ein «sehr spannender» Betreiber von Nahversorgungsläden in der ganzen Schweiz habe bereits Interesse an einer Dauermiete und würde zur Gemeinde Tübach optimal passen. Das Lebensmittelgeschäft würde zwei Drittel der Fläche beanspruchen. Laut Götte wären auf der übrigen Fläche zum Beispiel Co-Working-Spaces möglich oder Räume für eine schulergänzende Kinderbetreuung. Michael Götte sagt: «Tübach hat nicht so viele Varianten, es gibt keine vergleichbaren Flächen mehr.» Deshalb sei dies nun eine Gelegenheit, um vorauszuplanen.

 

Verschiedene Varianten für den Innenausbau
Sobald die Nutzung klar ist, wird über den Innenausbau gesprochen. Dabei gebe es verschiedene Varianten, wobei der Rat einen Planungskredit von 50000 Franken beantragt. Entweder, der externe Detailhändler vollzieht und finanziert den Innenausbau grösstenteils selber. Oder das Geschäft wird in Form eines Vereins oder einer Genossenschaft betrieben, wobei die Gemeinde den Innenausbau übernehmen müsste. Falls die Vermietung an Dritte mit kleinem öffentlichen Nutzen erfolgt, muss über die Kosten des Innenausbaus verhandelt werden.

 

Wie gut kann die Gemeinde die benötigten drei Millionen Franken stemmen? «Bei der aktuellen Finanzlage bekommen wir das Geld beinahe kostenlos», sagt Götte.

 

Ausserdem müsse die Gemeinde keine Rendite erzielen, sondern die Räume kostendeckend betreiben. Zur Plausibilisierung des Kaufpreises wurden zwei unabhängige Verkehrswertschätzungen in Auftrag gegeben. Der Kaufpreis wurde dabei als marktkonformer Immobilienwert bestätigt.

 

Quelle: Tagblatt, Jolanda Riedener, 07.10.2020

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