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«Ersatz» für Esther Friedli

Keller-Inhelder will nicht zurück in den Nationalrat – Damit ist der Weg für Michael Götte frei

Sollte am 30. April Esther Friedli in den Ständerat gewählt werden, würde wohl Michael Götte ihren Nationalratssitz erben. Alt Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder schliesst eine Rückkehr aus – ebenso auch der erste Ersatz, Thomas Müller.

Die Entscheidung fällt am 30. April. Dann wird klar, ob die SP mit Barbara Gysi den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner halten kann, oder ob es der St.Galler SVP erstmals gelingt, in die kleine Kammer einzuziehen. Nach dem klaren Resultat von Esther Friedli im ersten Wahlgang darf man davon ausgehen, dass sie auch am nächsten Sonntag als die grosse Gewinnerin hervorgehen wird.

 

Wer aber würde ihren Sitz im Nationalrat erben? Diese Frage beschäftigte in den vergangenen Wochen nicht nur die möglichen «Nachrutscher». Erster Ersatz wäre alt Nationalrat Thomas Müller, der sich schon früh aus dem Rennen genommen hat. Er hat mit der Politik abgeschlossen. Folglich würde der Kelch an alt Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder weitergereicht werden. Ihr fiel die Entscheidungsfindung offensichtlich sehr schwer. Wie sie schon vor Wochen gegenüber der «Die Ostschweiz» erklärte, wurde sie von Parteiexponenten durchaus motiviert, ins Bundeshaus zurückzukehren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie den Parlamentsbetrieb öffentlich scharf kritisiert hat, mehr Effizienz forderte. Aber gerade weil ihr das Politisieren in Bern nicht wirklich zusagte, liess sie zögern.

 

Nun haben diese Bedenken wohl den Ausschlag gegeben, zu verzichten. Gegenüber der «Linth-Zeitung» erklärte die Rapperswiler SVP-Politikerin, dass sie im Fall einer Wahl von Esther Friedli in den Ständerat ihren Nationalratssitz nicht übernehmen würde. Der Entscheid sei ihr durchaus nicht leichtgefallen. Aber Keller-Inhelder hat keine Lust mehr auf die «Kampfshow» und die «Pseudodebatten» – Begriffe, die sie für den Ratsbetrieb verwendet hat.

 

In Stellung bringt sich damit der dritte Ersatz, der Tübacher Gemeindepräsident Michael Götte. Bei einer Wahl von Esther Friedli am 30. April könnte er die Korken knallen lassen und in den Nationalrat einziehen. Bei den ordentlichen Wahlen im Herbst hätte er somit als «Bisheriger» eine gute Ausgangslage, wiedergewählt zu werden.

 

Originalartikel: Die Ostschweiz, 25.04.2023 (Marcel Baumgartner)

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