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Vor dem zweiten Wahlgang

Vor dem zweiten Wahlgang

Am 14.April findet der 2.Wahlgang für die St.Galler Regierung statt. Offen sind noch zwei Sitze. Fakten und Spekulationen von rheintal24-Kolumnist Mario Aldrovandi.

Fakten 2020

Vor 4 Jahren gab es eine vergleichbare Situation. Beim ersten Wahlgang wurden 5 Regierungsräte gewählt. Beim ersten Anlauf nicht geschafft hatten es Michael Götte (SVP) mit 45.3% aller Stimmen; Beat Tinner (FDP) mit 44.0%; Laura Bucher (SP) mit 43.5% und Rahel Würmli (Grüne) mit 38.0% aller Stimmen.

Zum 2. Wahlgang traten Götte, Tinner und Bucher an und es passierte, was die SVP oft erlebte: Haben Bürgerliche und Linke dieselben Interessen, verliert die SVP.
2020 schafften Tinner und Bucher die Wahl, Götte nicht.

Fakten 2024

Bei einer grösseren Wahlbeteiligung als 2020 und 146’383 gültigen Wahlzetteln erreichten die Verlierer des 1. Wahlgangs dieses Jahr prozentual schlechtere Resultate als vor 4 Jahren.

Dana Zemp (SVP), 58’653 Stimmen = 40.1% aller Stimmen
Christof Hartmann (SVP), 58’059 Stimmen = 39.7%

Die beiden SVP-Vertreter kamen bei weitem nicht an das Resultat von Götte heran. Weshalb sie am Sonntag trotzdem jubelten, bleibt ihr Geheimnis.

Noch weiter weg von 2020 sind Linke und Grüne.

Bettina Surber (SP) 48’457 Stimmen = 33.1% aller Stimmen
Daniel Bosshard (Grüne) 45’587 Stimmen = 31.1%
Sarah Noger (GLP) 38’959 Stimmen = 26.6%

Sarah Bösch (parteilos) 39’522 Stimmen = 27.0% aller Stimmen

Oben (vLnR): Dana Zemp, Christof Hartmann, Bettina Surber; Unten: Daniel Bosshard, Sarah Noger, Sarah Bösch Bild: Linth24

Spekulationen

Vermutlich wird die SVP beide Kandidaten in den 2. Wahlgang schicken. Das Ziel: Auch den lang ersehnten zweiten Sitz erobern.

Bei ihrem Entscheid wird sie berücksichtigen, dass es keine bürgerliche Konkurrenz gibt und dass Links-Grün schwach ist. Ausserdem wird sie annehmen, dass FDP und Mitte neutral bleiben und keine Stimmempfehlung abgeben.

Ein Stolperstein könnte sich rechts von der SVP aufbauen. Sarah Bösch, von der SVP aus der Partei geschmissen, schaffte ein Top-Ergebnis und liess sogar die GLP-Kandidatin Sarah Noger hinter sich. Am Sonntag teilte sie mit, dass sie nochmals antreten werde.

Noch komplizierter ist es für Links-Grün. Die Resultate sind schwach bis beschämend.

Der grüne Kandidat wird als Vertreter einer Verliererpartei kaum erneut antreten. Zudem wird vermutlich die «Frauen-Karte» gespielt.

Bleiben also Bettina Surber (SP) und Sarah Noger (Grünliberal). Trotz Glanzresultat in St.Gallen als Kantonsratskandidatin wird Surber eventuell zugunsten der Grünliberalen verzichten.

Die Überlegung dabei: Mit der hellgrünen Sarah Noger können mehr Bürgerliche überzeugt werden als mit einer roten Kandidatin.

Originalartikel: rheintal24.ch, 5.3.2024

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