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SVP gewinnt den SP-Sitz

Esther Friedli gewählt – Die Toggenburgerin holt sich den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner

Ein langer Wahlkampf bringt letztlich eine klare Siegerin hervor. SVP-Nationalrätin Esther Friedli setzt sich deutlich gegen Barbara Gysi von der SP durch. Die St.Galler SVP zieht damit zum ersten Mal in die kleine Kammer ein. Damit knallen auch in Tübach die Champagnerkorken.

 

Das Endresultat ist mehr als deutlich.

 

Bei einer Wahlbeteiligung von rund 39% erreicht SVP-Kandidatin Esther Friedli letztlich 70449 Stimmen – und damit deutlich mehr als Barbara Gysi.

 

Die SP-Kandidatin schaffte es auf 45293 Stimmen.

 

Der dritte offizielle Kandidat, der parteilose Lukas Alder brachte es auf 5657 Stimmen. Vereinzelte erhielten 1338 Stimmen.

 

Die SVP-Politikerin vertritt somit ab der nächsten Session den Kanton zusammen mit Benedikt Würth (Die Mitte) in der kleinen Kammer.

 

Seit es den Ständerat gibt, haben erst drei Frauen den Kanton St.Gallen in der kleinen Kammer vertreten. Auf Erika Forster (1995 bis 2011) und Bundesrätin Karin Keller-Sutter (2011 bis 2018) folgt nun also Esther Friedli.

 

Friedli wurde der ihr zugeschriebenen Favoritenrolle letztlich also gerecht. Diese besetzte sich aber nicht von Beginn an.

 

Anfang Oktober 2022 gab SP-Ständerat Paul Rechsteiner seinen Rücktritt bekannt. Und es dauerte nur eine Woche, bis die ersten Parteien ihre Kandidatinnen in Stellung brachten: Die SP mit Barbara Gysi, die SVP mit Esther Friedli. Ins Rennen stiegen zudem die Grünen mit Franziska Ryser und die FDP mit Susanne Vincenz-Stauffacher.

 

Ryser zog sich nach dem ersten Wahlgang vom 12. März umgehend zurück, ebenso – aber eher zähneknirschend – Vincenz-Stauffacher.

 

Die FDP versuchte in Gesprächen, die SP zu einem Rückzug zu bewegen und hoffte auf einen zweiten Wahlgang mit zwei bürgerlichen Kandidatinnen – Friedli und Vincenz-Stauffacher.

 

Gysi aber, die bereits wenige Minuten nach Bekanntgabe der Resultate am 12. März verkündete, dass sie erneut antreten werde, machte keinen Rückzieher.

 

Am 30. April findet nun also ein halbjähriger Wahlkampf sein Ende – und bringt mit Esther Friedli eine klare Siegerin hervor. Sie politisiert fortan zusammen mit Benedikt Würth von der Mitte als St.Galler Vertreterin im Ständerat und wird sich im Herbst der Wiederwahl stellen müssen.

 

Mit ihrem Einzug in den Ständerat muss folglich auch ihr Sitz im Nationalrat neu besetzt werden. Erster Ersatz wäre alt Nationalrat Thomas Müller gewesen. Er verzichtet ebenso auf eine Rückkehr ins Parlament wie alt Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder, welche bei den Wahlen 2019 nach Müller die meisten Stimmen geholt hat. Damit zieht nun der Tübacher Gemeindepräsident Michael Götte in den Nationalrat ein.

 

Originalartikel: Die Ostschweiz, 30. April 2023 (Marcel Baumgartner)

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