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«Kommunikation den heutigen Bedürfnissen anpassen»

Die Corona-Pandemie hat nicht nur in Unternehmen, sondern auch in den Amtsstuben vieler Ostschweizer Städte und Gemeinden für einen Digitalisierungsschub gesorgt. Zuletzt bei der Stadt Arbon, die seit Anfang dieser Woche ebenfalls in den Sozialen Medien präsent ist. Zu den Vorreiterinnen in Sachen Social Media gehört die Gemeinde Tübach im Wahlkreis Rorschach.

 

Für Tübachs Gemeindepräsident Michael Götte ist klar, dass heutzutage kein Weg mehr an digitalen Kommunikationskanälen vorbeiführt. Aus diesem Grund wurde die (ergänzende) Nutzung digitaler Tools in der Verwaltung auch in den Legislaturzielen 2021 – 2024 festgehalten. Zudem führte der Gemeinderat im März als Ersatz für die Corona-bedingt ausgefallene Bürgerversammlung einen Livestream durch, an dem rund 200 Personen und damit deutlich mehr als an einer physischen Bürgerversammlung teilgenommen haben.

 

Unterdessen veröffentlicht die Gemeinde Tübach auf Facebook, Instagram, LinkedIn und YouTube regelmässig spannende, informative Beiträge aus und über Tübach. Die Plattformen haben bereits 140 Abonnenten. Nicht schlecht nach so kurzer Zeit und für eine Gemeinde mit gerade mal 1500 Einwohnern.

 

east#digital hat mit Michael Götte über die digitalen Kommunikationskanäle seiner Gemeinde gesprochen.

 

Michael Götte, was gab den Ausschlag in Tübach, verstärkt auch über digitale Kanäle zu kommunizieren?
Die Kommunikation hat sich in den vergangen Jahren sehr stark verändert. Der tägliche Konsum von Tagesschau oder Tageszeitungen gehört der Vergangenheit an. Die Privatwirtschaft ist der öffentlichen Verwaltung diesbezüglich eine Nasenlänge voraus und hat ihre Kommunikationskanäle vielfach bereits den Gegebenheiten angepasst. Das wollen wir nun nachholen und eine nähere Kommunikation mit unsern Einwohnerinnen und Einwohnern anstreben. Wir wollen damit auch die junge Bevölkerung erreichen, welche möglicherweise nicht alle zwei Wochen auf unser Mitteilungsblatt wartet. Kurzum: die Kommunikation wird den heutigen Bedürfnissen angepasst und mit News über Online-Plattformen die bestehenden Informationskanäle in einem gesunden Masse ergänzt.

 

Wo lagen die Herausforderungen beim Aufbau dieser Kommunikationskanäle?
Es war herausfordernd, das richtige Mittelmass zu finden, keine Anspruchsgruppe zu vernachlässigen und eine gewisse Regelmässigkeit in der News-Aufschaltung zu generieren. Aufwand und Ertrag müssen in einem gesunden Verhältnis stehen. Dank einer professionellen Einführung in die Thematik durch die Firma KMU-Performer AG konnten die Plattformen von Anfang an professionell und sinnvoll genutzt werden.

 

Wie viele Personen (Stellenprozente) werden in Tübach für den Bereich Social Media eingesetzt?
Es ist schwierig, das in Stellenprozenten auszudrücken. Die Bewirtschaftung unserer digitalen Kanäle geschieht mit den bestehenden personellen Ressourcen – aktuell durch drei Personen, welche dies nebst ihren ursprünglichen Aufgaben in der Gemeindeverwaltung erledigen. Das Erstellen von Beiträgen bedingt viel Aufmerksamkeit und auch Kreativität der einzelnen Mitarbeitenden.

 

Wer sich auf Social-Media-Kanälen exponiert, muss mit Gegenwind rechnen. Ist man in Tübach für Shitstorms gewappnet?
Die Reaktionen sind vergleichbar mit der Kommunikation über die bisherigen Kanäle; lediglich schneller und viel direkter. Genau deshalb sind die Sozialen Medien aber auch für Gemeinden wichtig: man muss alle Anspruchsgruppen möglichst gewinnbringend erreichen können. Die publizierten Beiträge auf diesen Online-Plattformen sind kongruent mit den traditionellen, bestehenden Publikationsorganen: Unserem Mitteilungsblatt Tübach Aktuell und unserer Homepage. Es werden lediglich informative Beiträge geschalten, weshalb bei Gegenwind auch entsprechend begründet werden kann. Am Informationsinhalt ändert sich grundsätzlich nichts, lediglich der Ort und die Art der Publikation.

 

Was ist noch geplant im digitalen Bereich?
Wir wollen weiterhin mehr Resonanz in den Sozialen Medien gewinnen und den Ausbau weiterer Plattformen prüfen. Parallel dazu analysieren wir die Social-Media-Nutzung der bestehenden Plattformen während der vergangenen Monate. Dazu wäre die Lancierung einer (Online-)Umfrage möglicherweise sinnvoll. Dabei steht im Zentrum, welche Bedürfnisse die «Leserschaft» hat und welche Informationen sinnvollerweise auf diesen Kanälen weitergegeben werden. Zudem steht die Erneuerung unserer Gemeinde-Homepage im zweiten Halbjahr 2021 auf dem Programm. Selbstverständlich arbeiten wir nebenbei generell an der Digitalisierung unserer Arbeitsplätze und unsere Dokumentverwaltung im Verwaltungs- und Gemeinderats- / Kommissionsbetrieb.

 

Quelle: east#digital, Patrick Stämpfli, 27.04.2021

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