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Stimmung bei der lokalen SVP schwankt zwischen Unverständnis und Aufmunterung

In der Region Rorschach bedauert man die Nichtwahl von Tübachs Gemeindepräsident Michael Götte in den St.Galler Regierungsrat. Ex-Nationalrat Thomas Müller (SVP) fühlt mit. Der Rorschacher musste im vergangenen Herbst eine ähnliche Erfahrung machen.

 

«Als am Schluss der Auszählung neben zwei kleineren Gemeinden nur noch die Stadt St.Gallen gefehlt hat, war klar, dass es für Michael Götte nicht reichen wird», so Sabina Revoli, Präsidentin der SVP Kreis Rorschach, gestern, einige Minuten nach Bekanntgabe des Endresultates. Der linkslastigen Stadt St.Gallen sei es egal, wer gewählt werde, Hauptsache kein SVPler. «Es ist sehr schade für die Bürgerinnen und Bürger des Kantons St.Gallen, denn sie verlieren so einen Top-Regierungsrat. Unabhängig davon, welcher Partei er angehört, Michael Götte hat von den drei Kandidatinnen und Kandidaten den besten Leistungsausweis als Politiker und er ist extrem gut vernetzt», sagt Revoli und macht aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl.

 

Natürlich sei es bedauerlich für die Region Rorschach, dass Götte nicht in die Fussstapfen der beiden bisherigen hiesigen Regierungsräte treten könne. Ein Regierungsrat vertrete allerdings den ganzen Kanton St.Gallen, daher spiele es keine entscheidende Rolle, aus welcher Region ein Kandidat stamme.

 

Die politische Karriere könnte nun ein Ende finden
Der Tübacher Gemeindepräsident ist nun das zweite Mal bei der Wahl um einen Regierungsratssitz unterlegen und hat im vergangenen Herbst auch den Einzug in den Nationalrat in Bern verpasst. «Nun ist zu befürchten, dass die Region Rorschach einen Top-Politiker verliert», sagt Sabina Revoli, zumal Götte auch in der Wirtschaft ein Spitzenmann sei. Sollte der Fraktionschef der SVP im Kantonsrat den Bettel nun nach dieser erneuten Enttäuschung hinschmeissen, so wäre dies nach Meinung von Sabina Revoli noch bedauerlicher, als nicht in die Regierung gewählt worden zu sein.

 

«Die Region trägt man immer im Herzen»
«Ich weiss, wie sich das anfühlt. Wichtig ist es, nicht lange darüber nachzudenken, das Resultat zu akzeptieren und rasch einen Schlussstrich zu ziehen», sagt Rorschachs Ex-Stadtpräsident Thomas Müller (SVP), der im vergangenen Herbst die Wiederwahl in den Nationalrat verpasste. «Es tut mir persönlich leid für Michael Götte. Er ist wirklich ein Spitzenmann mit einem sehr grossen Know-how.» Auch Müller betont, ein Regierungsrat habe den ganzen Kanton zu vertreten. Allerdings vergesse man nie, woher man komme, betont er und verweist auf seine Tätigkeit im Nationalrat. «Die Region liegt einem am Herzen und wenn Entscheidungen anstehen, dann überlegt man sich auch, ohne parteiisch zu sein, was dies für die Region bedeuten würde.»

 

In den sozialen Medien schwanken die Kommentare zwischen Unverständnis und Aufmunterung. «Das ist sehr schwer nachzuvollziehen. Der mit Abstand engagierteste und passendste Kandidat bleibt auf der Strecke», schreibt ein User auf Facebook. Ein anderer: «Schade! Kopf hoch und Vollgas für das ESAF 2025 in St.Gallen.» Ein weiterer sieht die Schuld bei der CVP: «Es war knapp – da hat die unverständliche Empfehlung der CVP auch noch das Ihre beigetragen.»

 

Quelle: Tagblatt, Rudolf Hirtl, 19.04.20

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