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Grünes Licht für den «Anker»: Legendäres Rorschacher Hotel wird endlich saniert

«Es war ein Hurra-Moment, als es endlich definitiv war», sagt Besitzer und Bauherr Gottlieb Kündig. Er sei der Sache zwar von Beginn an mit Gelassenheit begegnet, da er gewusst habe, dass es unter Umständen länger dauern könnte, doch der Eingang der Baubewilligung sei schon ein befreiender Moment gewesen. «Wir können nun endlich vorwärts schaffen.» Nach der Erteilung der Baubewilligung kann nun laut Kündig mit der Feinplanung und der Bauvorbereitung begonnen werden, was etwa acht Monate dauern wird. Baubeginn wäre demnach Anfang 2025.

 

 

 

 

Titus Ladner, Architekt von Ladner & Partner in Rheineck, rechnet mit einer Bauzeit von 16 bis 18 Monaten. Er geht davon aus, dass das Hotel mit 48 Zimmern im Lauf von 2026 eröffnet wird. Realisiert wird ein Hotel mit Self-Check-in, das nicht nur für Businessleute gedacht ist, die Schnelligkeit und Unkompliziertheit auf Reisen schätzen, sondern für sämtliches Klientel offen ist. Von Bedeutung für die ganze Region «Es ist für Rorschach nicht nur eine grossartige und bedeutende Sache, man kann, ohne zu übertreiben, von einem Leuchtturmprojekt sprechen», sagt Stadtpräsident Röbi Raths, der am Stadtapéro vom Montagabend nicht ohne Genugtuung über die Vergabe der Baubewilligung orientiert hatte. Goldachs Gemeindepräsident Dominik Gemperli sagt: «Auch wir als Nachbargemeinde freuen uns.

 

 

 

 

Die Wiedereröffnung des Hotels Anker führt zu einer Steigerung der Attraktivität für die ganze Region.» Für den Tübacher SVP-Nationalrat Michael Götte ist die Wiederbelebung ein Hoffnungsschimmer. «Rorschach lebt auch von seiner Ausstrahlung als Tourismusdestination. Der Anker hat seinen ursprünglichen Glanz in den vergangenen Jahren verloren. Insbesondere für Gäste, die mit dem Schiff in Rorschach ankommen, bietet der Anker mit seinen kaputten Scheiben und bröckelnder Fassade ein tristes Bild.

 

 

 

 

Nach der Sanierung wird dieses weitum bekannte Hotel dazu beitragen, nicht nur die Ausstrahlung von Rorschach, sondern von der gesamten Region zu erhöhen.» Die Region am See mit ihrer Bedeutung als Naherholungsort könne davon nur profitieren. Eine Bedarfsabschätzung für die Region fehlt Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen-Bodensee-Tourismus sagt, die beiden Projekte (Anmerkung der Redaktion: Hotel Anker/geplantes Hotel in Altenrhein) würden ein positives Signal aussenden. Er betont: «Wir sind sehr erfreut über diese Investitionen.

 

 

 

 

Bedeuten sie doch eine klare Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit für die Region Rorschach Bodensee.» Durch moderne und thematisch unterschiedlich ausgerichtete Hotels werde die Region ihre Attraktivität für diverse Zielgruppen verbessern, was zu einer breiteren Marktabdeckung führe. Kirchhofer weiter: «Die Sanierung des Hotels Anker ist ein wesentliches Projekt für die Region, da es die kulturelle und historische DNA der Gegend stärkt. Die lange Wartezeit auf die Sanierung hat die Erwartungen und das Interesse sowohl von Einheimischen als auch vom Tourismusmarkt gesteigert. Das ist wertvoll für Geschichten und Hintergründe und somit letztendlich hoffentlich auch für zusätzliches Interesse am Standort Rorschach für weitere Investitionen im Tourismussektor.

 

 

 

 

» Wie sieht es grundsätzlich mit der Hoteldichte am See aus, wären noch mehr Betten wünschenswert? «Man könnte meinen, die vorhandene Beherbergungsinfrastruktur entspräche weitgehend der aktuellen Nachfrage», so der Tourismusdirektor. «Es gibt keine gründliche Marktanalyse und Bedarfsabschätzung in der Region. Sie wären entscheidend, um zu bestimmen, ob eine Erhöhung der Bettenkapazität wünschenswert oder notwendig ist.» Klar sei aber, neue attraktive Hotelbetten stimulieren die Angebotsattraktivität. Obwohl zusätzliche Betten die Kapazität für Besucher erhöhten, sei es immer auch wichtig, eine nachhaltige Entwicklung im Auge zu behalten, die die Umwelt nicht belastet, die Lebensqualität der Einheimischen berücksichtigt und die wirtschaftliche Entwicklung am Standort unterstütze.

 

 

 

 

Mit dem künftigen Betreiber vom «Anker» laufen laut Gottlieb Kündig aktuell Gespräche, den Namen kann er aber noch nicht nennen, da die Verträge noch nicht unterzeichnet wurden. Und wie steht es um die Parkplätze vor dem Hotel, die in der Kritik standen? «Diese Frage müssen wir im Rahmen der Feinplanung noch mit dem Kanton klären. » Baustellen von Gottlieb Kündig sind mitunter eine zähe Angelegenheit. Wie will die Stadt Rorschach verhindern, dass mitten im Zentrum Gerüste und Baukran in zehn Jahren noch stehen? «Das ist ganz einfach», sagt er mit einem Schmunzeln, «ich bin nicht Baumeister, sondern nur Bauherr und Eigentümer». Der Auftrag für die Bauleitung wurde laut Kündig komplett an das Büro Ladner & Partner vergeben, das damit auch zuständig ist für die Einhaltung der Termine.

 

 

 

 

Was in der Hafenstadt kaum mehr jemand zu hoffen wagte, ist nun eingetreten: Die Einsprachen wurden zurückgezogen und der Stadtrat hat die Baubewilligung für das Hotel Anker erteilt. Das seit 1998 geschlossene Hotel kann nun saniert werden und soll im Laufe von 2026 wiedereröffnet werden. Die Freude darüber ist nicht nur in Rorschach selbst gross. Historisch Von Bedeutung für die ganze Region Eine Bedarfsabschätzung für die Region fehlt Rudolf Hirtl Gottlieb Kündig hat den «Anker» im August 1999 für 1,4 Millionen Franken ersteigert. Seither steht das Gebäude leer.

 

 

 

Originalartikel: Tagblatt, 10.5.2024

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